Velotour 2 – „Malepartus, wir kommen“

Malepartus ist landläufig hier bei uns wohl eher als Ort bayrischer Gemütlichkeit bekannt,  denn als Heimstatt von Reineke Fuchs. Entlehnt aber wurde der Name Malepartus der Tierfabel ”Reineke Fuchs” von Johann Wolfgang von Goethe, und es wurde das Schloss des Fuchses, bzw. der Fuchsbau als solches bezeichnet.

Uns erwartet aber ein Haus der Gastlichkeit im bayrischen Stil, welches sich nicht nur im äusseren Ambiente, sondern auch in der Auswahl der Speisen und Getränke darstellt.

Und dieses Kleinod der Gemütlichkeit liegt, welch ein Zufall, ausgerechnet auf halber Strecke unserer heutigen Velotour 2, auf dem Höhenrücken des Teutoburger Waldes bei Lienen.

Beginnen wollen wir unsere Velotour an der Sutthauser Mühle in OS – Sutthausen. Die Anfahrt erfolgt mit eigenem PKW und Mitnahme der Fahrräder.

Von dort geht es Richtung Ohrbeck zum Augustaschacht, von dem nur noch das Pumpenhaus erhalten ist, welches heute, zusammen mit dem Gestapokeller im Osnabrücker Schloss,  als Gedenkstätte der ausländischen Zwangsarbeiter im Zweiten Weltkrieg dient.

In diesem Arbeitserziehungslager in Ohrbeck wurden zahlreiche Verbrechen und gewalttätige Vergehen der Gestapo gegen ausländische Zwangsarbeiter verübt.

Ursprünglich gab es auf diesem Gelände das Zwangsarbeiterlager I und II, das Kesselhaus mit Kamin und Pumpenhaus sowie die Entladestation der Kalkseilbahn Holperdorp – Ohrbeck mit Brecheranlage an der Hüttenbahn. Aus dem  Holperdorper Kalksteinbruch und aus dem Steinbruch Silbersee wurde zwischen 1927 – 1937 Muschelkalk als Zuschlag für die Hochöfen des Hüttenwerkes gewonnen, und auf dieser eigens gebauten Seilbahntrasse zum Augustaschacht transportiert.

Auf unserer Tour entlang der Trasse sind noch Relikte der Seilbahn zu sehen und zu erahnen.

Weiter führt uns diese Tour auf den Spuren der ehemaligen Seilbahntrasse bis zum Kalksteinbruch nach Holperdorp.

Hierbei werden auch Grenzen überschritten, auf der Strecke im „Grenzgebiet“ zwischen NRW und Niedersachsen. 1827 wurde die im hiesigen Gebiet verlaufende Landesgrenze vermessen und mit Grenzsteinen versehen. Die Kennzeichnung lautete: Jahreszahl: 1827 und die Initialen: P (für Preußen) und H (für Hannover). Bei der Bildung der Bundesländer NRW und Niedersachsen in 1949 orientierte man sich im hiesigen Gebiet am alten Grenzverlauf ohne Schlagbaum und Zollstation.

Vom Holperdorper Steinbruch ist es nicht mehr weit bis zu unserem Zwischenziel Malepartus. Nach ausgiebiger Rast und gut gestärkt nehmen wir dann den zweiten Teil unserer Tour unter die Räder.

Nach der Umrundung von Hagen a.TW. erreichen wir bald unser nächstes Etappenziel, das Kloster Ohrbeck.

Auf Wunsch der Bevölkerung kamen 1918 die Franziskaner Mönche nach Ohrbeck, die 1926 das Kloster, die Klosterkirche und das Exerzitienhaus  fertigstellen ließen. 1929 eingeweiht, dient das Kloster heute dem Orden der Franziskaner und dem des Bistums Osnabrück, als Bildungsstätte und Heimvolkshochschule.

Kurz darauf erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt, die Sutthauser Mühle, in der wir auf Wunsch den Ausklang unserer heutigen Tour mit einem Eisbecher o.ä. beschliessen.

Für diese ca. 36 Km lange Tour wird auf jeden Fall ein Pedelec mit voller Batterie empfohlen, da das Gebiet Sudenfeld – Holperdorp einige längere und anspruchsvolle Steigungen aufweist.

Daher wird diese Velotour von mir als durchaus schwierig und anstrengend, aber auch wunderschön angesehen und beurteilt.

Sehen wir aber nicht nur das Anstrengende, sondern freuen uns vor allem auf eine Velotour in einer Gegend mit traumhaften Ausblicken, die unser Osnabrücker Land im Grenzgebiet zu NRW so vielfältig und abwechslungsreich machen.

• Termin: 19.06.2024
• Treffpunkt: Sportzentrum Belm um 10:00 Uhr
• An Sutthauser Mühle: 10:30 Uhr
• An Malepartus: 12:00 Uhr
• Ab Malepartus: 13:30 Uhr
• An Sutthauser Mühle: 15:00 Uhr
• Rückkehr Belm:  ca.16:00 – 17:00 Uhr
• Streckenlänge: ca. 36 Km
• Kosten: 3,00 € für BiKult Mitglieder, Nichtmitglieder zahlen 5,00€.
• Anspruchsniveau:     ***** Schwierigkeitsgrad 4 auf der Skala 1 – 5

Anspruchsvolle Radtour in hügeligem, teilweise bergigem Gelände.

Eine Anmeldung online, nur hier unten auf dieser Seite, ist unbedingt erforderlich.

• Die Teilnehmeranzahl ist auf 20 Personen begrenzt.
• Die zeitgleiche Überweisung ist Bestandteil der Anmeldung.
• Es kann mit waldtypischen Gefahren wie Bruchholz, oder matschigen Wegen mit tieferen Fahrspuren gerechnet werden.
• Im Stadtgebiet erfordert die kurze Benutzung von stärker befahrenen Straßen, bzw. Straßenquerungen, erhöhte   Aufmerksamkeit.
• Organisatorisch bedingte Änderungen unter Vorbehalt.

Wer von den BiKult Mitgliedern eine Fahrradmitnahme benötigt, melde sich bitte bei Ulrich Saretzki. Es wird versucht, eine Mitnahme zu organisieren.

Auch werden BiKultler gesucht, die noch ein Fahrrad mitnehmen können, bitte ebenfalls bei Buchung melden.

Ansonsten Mail: u.saretzki@bikult.de   Tel: 0172 2805770

Text und Bild: USar